Seminarschule

Die Seminarschule Hallertau-Gymnasium Wolnzach bildet seit Februar 2009 angehende Lehrerinnen und Lehrer nach ihrem 1. Staatsexamen in den Fä­chern Deutsch, Englisch, Französisch und Geschichte aus.
Neben der fachdidaktischen Ausbildung erwerben die Referendarinnen und Referendare fundierte Kenntnisse in Pädagogik, Psycholo­gie, Staatsbürgerkunde und Schulrecht.

FOTO Seminarlehrer

Seminarlehrer für die Fachausbildung sind Frau Margit Wellnhofer: Pädagogik, Frau Susan Gruber: Psychologie, Frau Renate Nosko: Stellv. Seminarvorstand, Geschichte, Frau Michaela Lang: Französisch, Herr Christian Heller: Seminarvorstand, Herr Thomas Jandera: Englisch sowie Herr Christoph Steinbach für Staatsbürgerkunde sowie der Seminarvorstand und Schulleiter Herr Heller.

Verlauf der Seminarausbildung

Die Seminarausbildung beginnt nach dem 1. Staatsexamen an der Univer­sität. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und ist in drei Ausbildungsabschnitte geglie­dert: Der 1. und der 3. Ausbildungsabschnitt werden an der Stammschule (HGW) abgehalten. Nach drei Lehrversuchen zu Beginn der Seminarausbildung halten die Teilnehmer in den beiden Abschnitten an der Seminarschule eigenstän­digen Unterricht. Sie werden dabei von Lehrkräften, deren Klassen sie übernommen haben, methodisch und didaktisch begleitet. Für den Ausbildungsabschnitt 2 werden die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer an eine (oder zwei) Zweigschule(n) versetzt. Dort un­terrichten sie eigenverantwortlich. Es ist ihnen jedoch ein Betreuungslehrer zugeteilt.
Nach der zweijährigen Ausbildung wird das Referendariat mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen. Wie an den anderen Seminarschulen setzt sich die Note des Zweiten Staatsexamens wie folgt zusammen: Lehrproben (vierfach, 30,8%), Hausarbeit (einfach, 7,7%), Kolloquium (einfach, 7,7%), Mündliche Prüfungen (zweifach, 15,3%) sowie Gutachten (fünffach, 38,5%). Die Noten zum Ersten und Zweiten Staatsexamen /:2 ergeben die Gesamtnote der Lehrerausbildung.

Das Studienseminar 2023/2025

Ausführlichere Erläuterungen zu Seminarausbildung und -betrieb

Im 1. Ausbildungsabschnitt, der ein halbes Schuljahr dauert, werden die Referendare sehr intensiv auf die anspruchsvolle Tätigkeit als Lehrkräfte vorbereitet: Hörstunden (die Semi­narlehrer und andere Lehrkräfte halten Unterrichtsstunden; anschließend werden diese Stunden mit den Referendaren ausführlich besprochen), einzelne Lehr­versuche und dann zusam­menhängender Unterricht in jeweils einer (in Geschichte teils auch in zwei) Klasse(n) in den beiden Fächern, die sie stu­diert haben, dazu wöchentliche Fachsitzungen mit metho­dischen, didaktischen, pä­dagogischen, psychologischen, staatsbürgerlichen und schulrechtlichen Inhalten. Gegen Ende dieses 1. Ausbildungsabschnittes legen alle Referendare eine so genannte Lehrprobe ab, d.h. eine sehr sorgfältig vorberei­tete Unterrichtsstunde wird von einer Prüfungskommission, welcher der Seminarvorstand, zwei Seminarlehrer, evtl. noch ein Betreuungslehrer angehört, beurteilt. Bis zu die­sem Zeitpunkt sollen die jungen Lehrkräfte das Rüstzeug gelernt haben, um „drau­ßen“, d.h. in Einsatzschulen, eigen­verant­wortlichen Unterricht zu erteilen.
Im darauf folgenden Ausbildungsabschnitt befinden sich alle Referendare für ein ganzes Schuljahr über ganz Bayern verteilt in verschiedenen „Einsatzschulen“, um selbstständig und eigenverantwort­lich Unterricht zu erteilen, Erfahrungen zu sam­meln und Neues auszuprobieren. Dort werden sie von Betreuungslehrern im schuli­schen Alltag begleitet. An vier zwei- bzw. dreitägigen „Seminartagen“ kehren sie ans HGW zurück, um von ihren Erfahrungen zu berichten und in ihrer Ausbildung voran­zukommen. Eine zweite Lehrprobe sowie eine schriftliche Hausarbeit zu einem didak­tischen, methodischen oder psychologischem Thema sind zent­rale Elemente dieses zweiten Ausbildungsabschnitts.
Nach diesem Jahr in der „Fremde“ kehren die Referendare für den letzten Ausbil­dungsabschnitt zu uns zurück. Sie erteilen Unterricht, werden in den Fachsitzungen weiterhin viel lernen und müssen nochmals eine Lehrprobe und einige mündlichen Prüfungen ablegen. Die Gesamtheit aller Prüfungen bildet das zweite Staatsexamen. Nach be­standenem Examen können sie sich als fertige Lehrkräfte um eine feste An­stellung bewerben.

Während ein Seminar in den Zweigschuleinsatz geschickt wird, wird unserer Schule ein neues Studienseminar zugewiesen. Die jungen Damen und Herren des „Unterse­minars“ beginnen dann ihre Ausbildung wie oben beschrieben und gehen in die Ein­satzschulen, wenn das „Oberseminar“ zurückkehrt.
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass unser Studienseminar am HGW gut aufgenommen wurde, sowohl im Kollegium wie auch bei den Schülerinnen und Schülern. Umgekehrt haben sich auch die Referendarinnen und Referendare bei uns ausgesprochen wohl gefühlt und viel gelernt. Dies war und ist sicherlich ein sehr guter Start in ein erfülltes Berufsleben.
Unsere Referendare sind nicht nur „Lehrende“, sondern auch „Lernende“. Sie haben an der Universität die fachwissenschaftlichen Inhalte erfahren, welche für einen er­folgreichen Unterricht unabdingbar sind. Didaktische, methodische und pädagogi­sche Fragen spielten zwar auch an der Hochschule schon eine Rolle. Jetzt im Refe­renda­riat jedoch geht es ausschließlich um Unterricht und Erziehung. Verantwortlich für die Ausbildung sind die Seminarlehrer, auch für den Unterrichtserfolg in den Klassen, welche die Referendare im „zusammenhängenden Unterricht“ übernehmen. Falls ein Referendar eine Klasse von einer Lehrkraft übernimmt, die nicht Seminar­lehrkraft ist, ist diese als „Betreuungslehrkraft“ ebenfalls für den Unterrichtserfolg verantwortlich. Daher werden die Referendare von den Betreuungs- und Seminarleh­rern eng be­gleitet.
Sicherlich kann in der Ausbildung trotz redlichen Bemühens nicht jede Unterrichts­stunde optimal verlaufen. Hierfür bitten wir die Eltern um Nachsicht. Im Falle größerer Schwierigkeiten bitten wir um ein klärendes Gespräch mit der Referendarin oder dem Referendar, ggf. auch mit dem Seminar- oder Betreuungslehrer.