Im Zentrum der Handlung steht „Le HGW“ – eine Heilanstalt – in der drei mehr oder weniger echte Physiker darum kämpfen, die Welt vor Schlimmerem zu bewahren. Wohl eine utopische, aber doch auch schöne Vorstellung, wenn noch in der heutigen Zeit Menschen zu einem derartigen Opfer bereit wären.

Die Physiker, laut Untertitel eine Komödie in zwei Akten, ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt. Es entstand im Jahr 1961 und wurde am 21. Februar 1962 unter der Regie von Kurt Horwitz im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Titelfiguren sind drei Physiker, die als Patienten in einer privaten psychiatrischen Klinik leben. Einer von ihnen hat eine Entdeckung gemacht, die die Gefahr der Vernichtung der Welt in sich birgt und damit zur Grundfrage des Stücks nach der Verantwortung der Wissenschaft führt. Dürrenmatt verknüpft diese Thematik mit seiner Dramentheorie, nach der jede Geschichte, ausgelöst durch den Zufall, die schlimmstmögliche Wendung nehmen müsse. Daher werden Die Physiker oft auch als Tragikomödie oder Groteske eingeordnet. Bereits die Uraufführung der Physiker war ein Erfolg. Es gehört heute zu den meistgespielten Theaterstück im deutschen Sprachraum und den größten deutschsprachigen Theatererfolgen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Auch unsere Theatergruppe der Q12 brachte diese groteske Komödie mit all ihren kruden und absurden Charakteren lebendig auf die Bühne. Unter Regie von Frau Schymkowitz wurde die Szenerie in eine Irrenanstalt mit dem Kürzel HGW verortet, was sehr nahe lag. Bezeichnender Weise wird am Schluss dem Zuschauer die Frage offenbar, wer den mehr verrückt ist: Die Insassen oder der Leiter der Anstalt? Übrigens herausragend gespielt durch Julia Lobanow!

Chris Kuttler/Tanja Schymkowitz