SOR SMC; schon mal gehört oder gelesen? Höchstwahrscheinlich schon, immerhin ist das HGW seit über zehn Jahren Mitglied dieser Organisation. Jedoch, wer von euch ist schon einmal dem Begriff begegnet? Die Abkürzung steht für „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage”. Der Begriff wird seit geraumer Zeit von der SOR-Community kommuniziert und es gibt die Überlegung, das alte “Schule ohne Rassismus”, durch eine neue Abkürzung – SGR SMC (Schule gegen Rassismus …) – zu ersetzen. Der Gedanke dahinter ist, Schule ohne Rassismus impliziere die Behauptung, bereits jetzt würde es an Schulen keinen Rassismus geben. Die Realität sieht leider anders aus. Es ist noch ein langer Weg zu einer Gesellschaft ohne Rassismus.

Unter dem Dach der „Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See wurde vom 06. bis 07.11.2023 das Format „Ausbildung zum CourageCoach” abgehalten. Gemeinsam mit zwei kompetenten Kursleiterinnen setzten sich 15 engagierte Schüler*innen aus unterschiedlichen bayerischen Schulen, darunter Jagna Scheerer und ich – Aurelia Krljan – beide 11a am HGW, mit der nachhaltigen Verankerung des Courage-Netzwerks im schulischen Alltag und darüber hinaus auseinander. Wir Schüler*innen bekamen während des Coachings das Handwerkszeug zum zivilgesellschaftlich couragierten Handeln vermittelt.

Wer sich darunter jetzt einen langatmigen Vortrag vorstellt, der hat weit gefehlt. Jedes einzelne Thema wurde von den Kursleiterinnen als interaktives, kooperatives Erlebnis gestaltet. Diskussionsrunden über die gender pay gap und politische Ereignisse, wie den Krieg im Gazastreifen, waren ebenso Teil des Programms, wie interaktive Spiele, die einem gesellschaftliche Strukturen aufgezeigt haben. Des Weiteren haben wir die Hintergründe verschiedener Begrifflichkeiten wie „Mikroaggressionen“ und „Privilegien“ und was diese für uns im Alltag bedeuten beleuchtet.

Was habe ich nach diesen zwei Tagen für unsere Schulgemeinschaft, was habe ich für mich persönlich mitgenommen? Bei der Vielzahl der Eindrücke und Erkenntnisse, ist es schwierig eindeutig zu gewichten. Für mich persönlich ganz wichtig, beeindruckend und prägend, war die klare Kommunikation der beiden jungen Kursleiterinnen. Das Regelwerk für unser Miteinander in den Gesprächen und Diskussionen, welches wir zu Beginn gemeinsam erarbeitet und festgelegt hatten. Diese Klarheit und Gültigkeit der zivilisatorischen Regeln fehlen mir so oft im Alltag. Ja, bisweilen auch an unserer Schule.

Welchen konkreten Nutzen können wir aus dem Format „CourageCoach” ziehen? Rassismus zum Thema machen. Überall dort, wo dieser in Erscheinung tritt. Überall dort, wo er, in welcher Form und Ausprägung auch immer, sein Unwesen treibt. In der Familie, unter Freunden, im Schulalltag. In unserer Gesellschaft als solcher. In dieser unserer teils doch recht selbstgerechten Gesellschaft wird leider viel zu oft vergessen, dass Rassismus und Diskriminierung immer noch allgegenwärtig sind. Lassen wir das nicht zu. Reden wir darüber, machen wir darauf aufmerksam. Sprecht mich ruhig auf den Themenkomplex an, wenn wir uns begegnen.

 

Aurelia Krljan, 11a – AK SOR /meis