„Mesdames et Messieurs, nous arriverons dans quelques minutes à la gare Paris-Est“ – diese Durchsage verkündete das baldige Ende unserer fast siebenstündigen Zugreise. Schon in den frühen Morgenstunden, um 4:30 Uhr, startete unsere Studienfahrt in Rohrbach, bevor wir in München in den TGV umstiegen. Nach einer Fahrt, die von Schlaf, Spielen, Gesprächen und gemeinsamen Snacks begleitet war, verließen wir bei angenehmen 25 Grad den Zug.
Zunächst stand der Einzug ins Jugendhotel Jo & Joe im Viertel Nation auf dem Programm, bevor wir voller Vorfreude Paris erkunden konnten. Bei unserem ersten gemeinsamen Spaziergang durch das Viertel ahnte wohl niemand von uns, dass unser erster Halt ausgerechnet ein Friedhof sein würde. Die Überraschung wich jedoch schnell dem Staunen, als wir erfuhren, dass es sich um den berühmten Père Lachaise handelte – einen Ort, der zugleich Park und letzte Ruhestätte zahlreicher bekannter Persönlichkeiten ist.
Zwischen beeindruckenden Grabmälern und schattigen Alleen begegneten wir Geschichte und Kunst auf Schritt und Tritt, denn Père Lachaise ist nicht nur der größte Friedhof in Paris, sondern auch die letzte Ruhestätte internationaler Berühmtheiten wie Edith Piaf und Jim Morrison.
Den Abend ließen wir alle individuell, beispielsweise mit Bummeln an der Seine, ausklingen. Gerne hätten wir anlässlich des 14. Juli des französischen Nationalfeiertags das große Feuerwerk gesehen, sind dann jedoch aus Sicherheitsgründen auf den Livestream umgestiegen.
Den Dienstag begannen wir, wie auch an den darauffolgenden Tagen, mit einem typisch französischen Frühstück – Croissants, Pain au Chocolat und Baguette:
Frisch gestärkt wurden wir dann 2,5h zu Fuß durch Paris geführt, vorbei am Rathaus, der Seine, der Académie Française bis hin zum Louvre und Jardin des Tuileries. Der Mittag wurde dann mit dem Kaufen von Quiche, Crêpes und Baskenmützen verbracht.
Am Nachmittag fuhren wir in den 56. Stock des Tour Montparnasse, wo wir eine wundervolle Aussicht über Paris genießen konnten. Als Tipp der Lehrer besuchten einige von uns das authentische, französische Restaurant Bouillon Julien, eine typische Suppenküche im Jugendstil. Hier erwartete uns nicht nur eine beeindruckende Atmosphäre mit kunstvoller Einrichtung, sondern auch eine Auswahl an klassischen französischen Gerichten zu günstigen Preisen. Zufrieden und gestärkt begaben wir uns anschließend auf eine Bootsfahrt auf der Seine. Dabei konnten wir Paris und seine Sehenswürdigkeiten im Abendlicht und bei Nacht aus einer neuen Perspektive erleben.
Wohl jedem ist der Sonnenkönig Ludwig XIV. ein Begriff und wir durften am verregneten Mittwochmorgen in Versailles in seine Geschichte eintauchen. Eigenständig bewunderten wir die prunkvollen Säle, deren hohe Decken und Wände mit beeindruckenden Kunstwerken und natürlich viel Gold verziert waren.
Unter den gläsernen Kronleuchtern im berühmten Spiegelsaal durfte ein Wiener Walzer nicht fehlen und wir fühlten uns kurz ins 18. Jahrhundert zurückversetzt.
Nachmittags stand ein Ausflug in das Stadtviertel Montmartre mit Sacré-Cœur auf dem Plan, dem sich einige Studienfahrer anschlossen. Andere machten hingegen einen Spaziergang durch die Stadt und nahmen Highlights wie den Eiffelturm, den Arc de Triomphe und die Bibliothèque nationale de France mit.
Ehe wir uns versahen war schon Donnerstag und damit definitiv der programmreichste Tag. Wir starteten mit einem Rundgang durch die neu eröffnete Kirche Notre-Dame.
Die Gehminuten bis zum Louvre überbrückten wir mit Singen und schon fanden wir uns im Eingangsbereich des Kunstmuseums unter der riesigen Glaspyramide wieder.
Über mehrere Stunden kam hier jeder auf seine Kosten, sei es durch die Architektur, die Statuen oder berühmte Gemälde wie der Mona Lisa – um deren Sicht wir zugegebenermaßen fast schon kämpfen mussten:
Bevor wir uns am Abend in einem weiteren Museum in einer alten Bahnhofshalle trafen, zogen alle erstmal los um neue Kräfte zu tanken. Was dabei auf keinen Fall fehlen durfte: Souvenirs! Und – entsprechend unserer Generation – „Trendopfer“ von selbstgemachten Armbändern sowie den viralen Cédric-Grolet-Früchten zu werden. Aber absolut weiterzuempfehlen. :)
In den Abendstunden besuchten wir dann das Musée d´Orsay, welches beispielsweise Bilder wie die Seerosen von Monet oder das Selbstportrait von Van Gogh ausstellt. Sehr zur Überraschung der Lehrer entschieden wir uns danach dazu, den Weg zum Eiffelturm zu Fuß zu bestreiten – wenngleich man die Zeitverzögerungen durch die vielen Toilettenpausen nicht vergessen darf.
Der überraschenderweise glitzernde Eiffelturm im Anschluss zählt dabei zu unseren Highlights.
Am letzten Tag konnten wir den Freitagvormittag noch selbst gestalten. Trotzdem trafen die meisten auf der Aussichtsplattform der Galerie Lafayette, einem Luxuskaufhaus, wieder aufeinander. Neben letzten Einkäufen, die getätigt wurden, gab sich eine andere Gruppe nochmal Kultur, als sie die Opéra Garnier besuchten, die vor allem bei den Mädels durch die Serie „Find me in Paris“ einen Hype ausgelöst hatte.
Die Zugfahrt zurück nach Hause verging wie im Flug. Noch ganz erfüllt von den vielen schönen Erlebnissen, ließen wir die vergangenen Tage Revue passieren und tauschten unsere besten Erinnerungen miteinander aus.
Alles in allem können wir kaum zusammenfassen, was wir in fünf Tagen in Paris alles erlebt haben, deshalb ein paar Stichwörter: Interessant, bewundernswert, spektakulär, schön, lebhaft, malerisch, historisch, kulturell – Wir kommen zurück!
Jasmin Fuhrmann, Q12