Vortrag der Palästinenserin Faten Mukarker am HGW

„Salam“ – mit dem arabischen Wort für „Frieden“ begrüßte Frau Faten Mukarker die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen zu ihrem Vortrag.

Aufgewachsen in Deutschland als Kind von – wie sie selbst sagte – „Gastarbeitern“ führte Faten Mukarker ein Leben zwischen deutscher Kultur vormittags in den Schule und arabischer Kultur nachmittags in der Familie. Nach erfolgreichem Abschluss der Schulzeit fuhr die Familie in „Urlaub“ nach Palästina und die junge Frau wurde dort sehr schnell verheiratet. Faten Mukarker ist mittlerweile über 40 Jahre verheiratet, hat vier Kinder (Fuat und Kamal sowie Ursula und Monika) und Enkelkinder. Die Familie lebt in Bethlehem im Westjordanland und Faten Mukarker kommt zweimal im Jahr zu Vortragsreisen nach Deutschland.

Eindrucksvoll schildert sie den über 70 Jahre andauernden Nahostkonflikt, die Kriege, Konflikte und den „Teufelskreis von Gewalt“, aber auch die vielen Bemühungen um Frieden und die große  Friedenssehnsucht auf Seiten der Israelis und der Palästinenser, hier wiederum gerade bei vielen Frauen auf beiden Seiten.

Besonders erschütternd war die Schilderung der Zwangs- und Unterdrückungsmaßnahmen durch israelische Siedler und Soldaten im Gebiet der Palästinenser. Israelische Siedlungen werden errichtet und durch Hochsicherheitsanlagen abgesichert. Uralte Olivenbäume werden aus den Gärten der palästinensischen Familien herausgerissen. An ihrer Stelle stehen nun Mauern, wie überhaupt viele Mauern die palästinensischen Gebiete zerschneiden, israelische Siedlungen  von den Wohngebieten der Palästinensern abtrennen – für die Palästinenser ein  „Leben zwischen Mauern“. Was bleibt, ist die Hoffnung auf einen richtigen Frieden und einen palästinensischen Staat …

Von der ersten bis zur letzten Minute des Vortrags war es mucksmäuschenstill im Raum, die Schülerinnen und Schüler lauschten gebannt diesem hochinteressanten Vortrag.

Frau Mukarker gehört zur kleinen christlichen Minderheit unter den Palästinensern. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler kauften noch Weihnachtsschmuck, den sie aus Bethlehem mitgebracht hatte. Voraussichtlich ist solcher Weihnachtsschmuck auch auf dem Christkindlmarkt des HGW am 16. Dezember erhältlich!

 

Gerhard Loh

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