Ein Stopp in Mödlareuth, auch als „Little Berlin“ bekannt, unterbrach die Anreise nach Berlin. Als Besonderheit, im Vergleich zu den Vorjahren, fuhr die komplette 10. Jahrgangsstufe gemeinsam nach Berlin. Nach unserer Ankunft in der Bundeshauptstadt machten wir uns auf zu einem kleinen Abendspaziergang, der am Potsdamer Platz begann und beim Brandenburger Tor endete. Einzelne Mitschüler waren dabei unsere „Guides“ und machten für uns eine Mini-Stadtführung, die sie am Berlintag für uns vorbereitet hatten.

Die Stadtrundfahrt am Dienstag begann in Kreuzberg. Von hier aus führte die Tour zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt wie dem Fernsehturm am Alexanderplatz. Wir sahen auch die East Side Gallery als eindrucksvolles Kunstwerk. Hier wird die Geschichte der deutschen Teilung auf künstlerische Weise illustriert. Außerdem wurden uns mehrere Botschaften verschiedener Staaten wie Malaysia bzw. Vertretungen einzelner Bundesländer wie Hessen gezeigt. Einen längeren Aufenthalt hatten wir an der Bernauer Straße, um die Gedenkstätte Berliner Mauer genauer zu erkunden. Dort wurde einem die tückische Art der Gefangenschaft hinter der Berliner Mauer bzw. in der DDR als Diktatur bewusster.

Am Nachmittag besuchten wir das ehemalige Stasi-Gefängnis, das sich mitten im Bezirk Hohenschönhausen befindet. Dort wurden uns Einblicke gegeben, mit welch grausamen Methoden die Stasi Geständnisse der politischen Gefangenen erhalten hat, z.B. durch Schlafentzug oder durch das Bedrohen von Familienangehörigen. Außerdem wussten die Gefangenen z.T. nicht einmal, wo sie sich befanden, weil die Transporter oftmals, nachdem die Leute gefangengenommen wurden, noch mehrere Stunden in Berlin herumfuhren, bis sie in Hohenschönhausen angekamen. In dieser Zeit hätte man auch an den Rand der DDR fahren können.

Der Mittwoch stand im Zeichen der Kultur und Information. Die Schülerinnen und Schüler konnten zwischen einer geführten Tour durch das Technik- Museum und dem Deutschen Historischen Museum wählen. Der Besuch des ZDF-Hauptstadtstudios am Nachmittag gab so manchem Schüler einen Einblick in die ungewohnte Welt des informierenden Fernsehens. Bei einem sehr späten Termin im Bundestag konnten wir mit dem Mitarbeiter eines Abgeordneten sprechen, der uns den Alltag im Bundestag erläuterte. Besonders interessant war dies, da der Mitarbeiter selbst am HGW Abitur abgelegt hat. Mit der Besichtigung der Reichstagskuppel und einem besonderen Blick über das nächtliche Berlin wurde der Tag abgerundet.

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas stand im Mittelpunkt des Donnerstagvormittags, bevor am Abend die Revue „Falling in Love“ im Friedrichstadt besucht wurde.

Weil unser Bus in der Nacht aufgebrochen worden war, verzögerte sich unsere Rückfahrt und verkürzte auch den Aufenthalt in Potsdam, der Landeshauptstadt von Brandenburg.

verfasst von Schülerinnen und Schülern aus den 10. Klassen