Der französische Autor Jean-Philippe Devise besucht das HGW

Als ich vor vielen Jahren in der Pariser Métro ein hübsches deutsches Mädchen kennenlernte, konnte ich „ja“, „nein“ und „danke“ auf Deutsch sagen. Zum Glück sprach das Mädchen Französisch; ich hätte es sonst wohl nicht anbaggern und später heiraten können! Also habe ich Deutsch gelernt und dabei angefangen, Geschichten in der Fremdsprache zu schreiben. Inzwischen erscheinen meine Bücher in beiden Sprachen.

Was es bedeutet, eine Fremdsprache zu lernen, weiß Jean-Philippe Devise, der am 6. Dezember für eine Autorenlesung in drei „Leseblöcken“ ans HGW kam, also nur zu gut. Während er neben seiner eigenen Lebensgeschichte Passagen aus seinen Erzählbänden „Un détour et autres histoires“ und „Jonas ne se lève plus“ zum Besten gab, erleichterte er seinen Zuhörern, den Französischschülern der Jahrgangsstufen 7 bis 12, das Verständnis der Texte durch einen häufigen Wechsel ins Deutsche. Aber auch die Schülerinnen und Schüler mussten beim Übersetzen französischer Passagen fleißig mithelfen, wodurch die Lesung nicht zum Monolog, sondern zu einem angeregten Dialog und zum Teil auch zu einem persönlichen  Austausch mit der Zuhörerschaft wurde.

Auch unsere Sechstklässler, die gerade erst begonnen haben, Französisch zu lernen, durften eine Schulstunde mit Jean-Philippe in der Aula verbringen und mit ihm ins Gespräch kommen – großenteils sogar auf Französisch!

Auf das Lob eines „echten“ Franzosen waren sie zurecht stolz – und, wie alle anderen Zuhörerinnen und Zuhörer, froh um diese gelungene Abwechslung!