„Die Räuber“ am HGW

Das Gefolge des mächtigen Grafen von Moor bahnt einen Weg durch die wartende Menge, als plötzlich das Publikum der Theater-AG am HGW den lauten Ruf Franz von Moors vernimmt: „Die Post ist da!“

Dass diese Post von dem älteren Grafensohn, Karl von Moor, stammt und wie Franz dies für seine hinterhältigen Intrigen, die Adelsherrschaft an sich zu reißen, nutzt, das präsentierte der Wahlkurs „Schulspiel“ unter der Leitung von Herrn Greiner an den beiden Aufführungen am Dienstag, 8.7. sowie Mittwoch, 19.7.2025 in der Aula des Gymnasiums. Der kürzlich zum Räuberhauptmann mutierte Karl, überzeugend dargestellt von Loki Heßler, hinterlässt für ein freies Leben im Sinne des Sturm und Drang sein Erbe als Graf sowie seine Geliebte Amalia, verkörpert durch Helena Huber. Diese Gelegenheit wird von dessen jüngeren Bruder Franz von Moor (Leon Zhang) genutzt, welcher seinen Vater mit dem „Gift der Lüge“ umzubringen und das Herz Amalias zu erobern versucht. Als schließlich die Brüder am Ende des Stücks aufeinandertreffen, hat das für alle Beteiligten fatale Folgen.

Dem Unter- und Mittelstufentheater gelang es, das klassische Drama „Die Räuber“ von Friedrich Schiller aus dem 18. Jahrhundert zeitgemäß und für das moderne Publikum ansprechend darzustellen. Nicht nur die Bemerkungen über aktuelle Persönlichkeiten wie den amerikanischen Papst, sondern auch eine überaus gelungene Inszenierung der Amalia, die sich, obwohl die einzige Frau des Theaterstücks, sehr selbstbewusst und -bestimmt gegenüber den um sie eifernden Männern verhält.

Einen besonderen Höhepunkt bildete der Auftritt der „Räu-Band“ mit einem Revival der Rockszene aus den 1970ern, insbesondere durch die grandiose Darbietung des Räubers Kosinsky (Barbara Hölzl).

Alles in allem kann die Theatergruppe nach einem Jahr voller Vorbereitung nun auf zwei für Publikum und Schauspieler sehr unterhaltsame und erfolgreiche Abende zurückblicken.

Veronika Weiß

 

 

Der Wahlkurs Schulspiel des Hallertau-Gymnasiums Wolnzach brachte dieses Jahr ein schockierendes Stück (jedenfalls war es das 1782) aus der Feder von Friedrich Schiller auf die Bühne. Damit der Stoff nicht allzu angestaubt daherkam, wurden Schillers ‚Die Räuber‘ in einer modernen Bearbeitung von Marcus Braun, erschienen im Deutschen Theaterverlag, gespielt.