Nach der pünktlichen Abfahrt vom HGW bei regnerischem Wetter und drei Stunden Busfahrt hatten wir einen Zwischenstopp im Dorf Mödlareuth an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen. Durch dieses Dorf zog sich während der Zeit der DDR eine Mauer, ähnlich wie durch Berlin. Aus diesem Grund wird Mödlareuth auch oft „Little Berlin“ genannt. Nach einem Informationsfilm und einer Führung durch das Außengelände, wo die Grenzanlagen näher erläutert wurden, ging es weiter nach Berlin. Nach der Ankunft und dem Einchecken im Hotel machten wir einen Spaziergang vom Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor, wobei einzelne Schüler die Rolle der „Guides“ übernahmen und für uns eine kleine Führung vom Potsdamer Platz bis zum Brandenburger Tor veranstalteten.
Am Morgen des nächsten Tages gab es zuerst eine Stadtrundfahrt per Bus, in der uns die wichtigsten Sehenswürdigen Berlins, wie zum Beispiel die Siegessäule und das Schloss Bellevue näher erklärt wurden. Das Regierungsviertel dagegen war weiträumig abgesperrt, weil sich an diesem Vormittag der 21. Bundestag konstituierte. Einen längeren Aufenthalt hatten wir an der Bernauer Straße, um die Gedenkstätte Berliner Mauer genauer zu erkunden. Die Rundfahrt endete an der Gedenkstätte Hohenschönhausen, einem ehemaligen Gefängnis der Stasi. Dort wurden wir in kleineren Gruppen von Zeitzeugen durch die Anlage geführt, welche uns von ihren Erfahrungen in Gefangenschaft berichteten und uns Einblicke gaben, mit welch grausamen Methoden die Stasi Geständnisse der politischen Gefangenen erpresst hat. Den Rest des Tages konnten wir so verbringen wie wir wollten, was viele genutzt haben, um gemeinsam essen zu gehen oder in einem der vielen Kaufhäuser Berlins shoppen zu gehen.
Am Mittwochvormittag waren wir in zwei Gruppen unterwegs. Die eine besuchte zuerst das Humboldt-Forum, wo wir unter anderem mehr über die Folgen des deutschen Kolonialismus in Afrika erfuhren. Danach wurde die sogenannte Topographie des Terrors besichtigt, ein Dokumentationszentrum, welches die zentralen Institutionen der SS und Gestapo im Dritten Reich und die von ihnen verübten Verbrechen behandelt.
Die andere Gruppe besuchte das Deutsche Historische Museum (DHM). Dort wurde gezeigt, wie die Geschichte wirklich abgelaufen ist, aber auch wie sie ablaufen hätte können. Bis 13 Uhr hatten wir dann Zeit, um in der Mall of Berlin für ein Mittagessen zu sorgen Daraufhin ging es für uns in den gegenüberliegenden Bundesrat. Auch da nahmen wir an einer Führung teil und beendeten diese mit einem kurzen Rollenspiel, welches uns helfen sollte, zu verstehen wie die Gesetzgebung abläuft. Am Abend ging es dann zum Bundestag. Dort wurde uns der Ablauf im Bundestag erklärt und am Ende hatten wir sogar noch Zeit für Fragen. Als letzter Programmpunkt stand die Besichtigung der Kuppel an, von welcher man einen traumhaften Blick auf Berlin hatte. Am Donnerstag stand der Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas an. Dieses Denkmal besitzt keine vom Architekten eindeutig vorgesehene Deutung, also kann jeder Besucher die fast 3000 Stelen so interpretieren, wie er es möchte. Im Anschluss betraten wir den Ort der Information unter den Stelen, wo die Schicksale einzelner jüdischer Familien während des Holocausts näher dargestellt werden. Am Abend war es Zeit für die Grand Show „Falling in Love“. Dieses Spektakel im Friedrichstadtpalast rundete den letzten Abend in Berlin sehr schön ab.
Der letzte Tag unserer Berlinfahrt begann damit, dass wir schon sehr früh aufstehen mussten, da der Bus bereits um 8:00 Uhr in Berlin abfuhr. Am Schloss Sanssouci in Potsdam machten wir allerdings noch einmal Halt, besuchten das Grab des „Kartoffel-Königs“, Friedrich I., und betrachteten den besonders angelegten Garten der Anlage. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir am Abend erschöpft, aber mit vielen neuen Eindrücken, wieder Wolnzach.
Henrik Mertke, 10b – Lukas Seifert, 10c