Am Donnerstag, dem 16. Mai hatte der Elternbeirat im Rahmen des Projekts Erziehungspartnerschaft einen Vortrag für die Eltern zum Thema Mobbing organisiert. In der Halbzeitpause wurden leckere Snacks und Getränke an der Q-Bar serviert.

Einen sehr lebendigen Einstieg in den Abend erreichten die zwei Schulpsychologinnen Frau Hilbig und Frau Weigand durch ein pantomimisches Rollenspiel, bei dem unter allen Teilnehmern zufällig eine Person ausgewählt und im weiteren Verlauf als Mobbingopfer ausgegrenzt wurde. Eine Methode die auch bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt wird, um Ausgrenzung und Mobbing direkt erlebbar zu machen. Für uns Eltern wurde bei diesem Vortrag transparent, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit wirklich von Mobbing gesprochen werden kann. Nicht jeder Streit darf gleich mit diesem Begriff belegt werden.

Wir lernten die unterschiedlichen Akteure in einem Mobbinggeschehen kennen und deren Intention z.B. gibt es immer einen Mobbing-Betroffenen, verschiedene Mobbingakteure, Zuschauer, Unterstützer, Wegseher und im Idealfall Kinder und Jugendliche mit Zivilcourage, die Mobbing erkennen und Hilfe von außen hinzuziehen. Warum nimmt Mobbing einen immer größeren Raum in der Schule ein? Dem liegt die „Zwangsgemeinschaft Schule“ zugrunde. Mobbingbetroffene können sich in der Schule nur schwer dem Geschehen entziehen.
Täter und Täterinnen verharmlosen ihre Attacken oft als „Spaß“ oder bloße „Neckerei“ und häufig wird ihnen geglaubt. Deswegen ist es so wichtig, dass die Mehrheit der „Zuschauer“ die passive Haltung überwindet und Solidarität mit den Gemobbten zeigt bzw. aktiv Hilfe und Unterstützung holt. Durch Eingreifen der Eltern in ein Mobbing-Szenario verhärten sich die Fronten in der Regel nur, deshalb gehört die Auflösung eines Mobbing Falles in die Hände von pädagogischen Fachkräften.

Auch Cyber-Mobbing über das Internet und Smartphones nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Cyber-Mobbing entwickelt eine unglaublich schnelle, eigene Dynamik. In schlimmen Fällen stehen Opfer an 7 Tagen pro Woche 24 Stunden unter Stress. Es gibt für Sie keine sicheren Rückzugsräume mehr. Verschlimmert wird die Thematik noch dadurch, dass Täter und Opfer nicht mehr im direkten Kontakt stehen und die Schwelle für erhebliche und drastische Beleidigungen deutlich niedriger ist. Oft handelt es sich um solche Begriffe und Formulierungen, dass sich Mobbingtäter bei der Besprechung von Mobbingfällen weigern, die selbst geschriebenen Worte auch nur laut vorzulesen.

Zur Sprache kam auch, dass WhatsApp Anwender mindestens 16 Jahre alt sein müssen, um den Dienst zu nutzen. Bei jüngeren Kindern müssen die Erziehungsberechtigten der Nutzung zustimmen.
Wir Eltern sind in der Verantwortung zu überprüfen, welche Nachrichten unsere Kinder versenden und welche Inhalte sie im Netz konsumieren. Wir wünschen uns als Eltern, dass wir bei unseren Kindern die Medienkompetenz fördern, die Vermittlung sozialer und kommunikativer Kompetenzen und dass unsere Kinder mit einem starken Selbstvertrauen ihren Weg gehen können. Vielen Dank an Frau Hilbig und Frau Weigand für den unglaublich spannenden Abend, der uns wieder ein wenig sensibler in unserer Erziehungsarbeit gemacht hat.

Auf folgender Webseite der „EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz“ können Sie nähere Informationen erhalten: http://www.klicksafe.de

 

Martina Luttenberger und Rüdiger Hamann