Am Samstag spät abends machten wir, 41 Schülerinnen und Schüler der Q11, uns gemeinsam mit unseren Lehrkräften Frau Lang, Frau Nosko und Herrn Sandt voller Vorfreude mit dem Bus auf den Weg Richtung Provence.

Nach einer langen Fahrt, und gestärkt durch ein Frühstück mit ersten französischen Croissants, legten wir am Sonntagmittag einen Zwischenstopp in Orange ein, wo zunächst eines der besterhaltenen Theater der römischen Antike besichtigt wurde, in dem heutzutage regelmäßig Opernaufführungen stattfinden. Eine Gesangseinlage von Herrn Sandt verdeutlichte uns dann auf eindrucksvolle Weise die hervorragende Akustik. Von den Oberrängen hatte man außerdem einen szenischen Blick auf den berühmt-berüchtigten Mont Ventoux, der allen Fans der Tour de France ein Begriff ist. Anschließend bot sich die Möglichkeit, bei einem kurzen Stadtbummel erstmals das hervorragende französische Eis zu kosten. Nach der Ankunft in Nîmes am Nachmittag konnten sofort die Hotelzimmer belegt werden. Diese verfügten alle über eine kleine Küche, welche viele von uns im Laufe der Woche eifrig für das Kochen von Pastagerichten nutzten. Nach einer kurzen Führung zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Stadtzentrums durch die Lehrkräfte durften wir dann endlich Nîmes in Gruppen selbstständig erkunden.

Am Montag wachten die meisten Schülerinnen und Schüler pünktlich zum Frühstück auf, damit genügend Zeit bleiben würde, um am Vormittag zunächst die „Arènes“ zu besichtigen. Anstelle der Gladiatorenkämpfe, die in der Antike das Publikum unterhielten, finden heute Stierkämpfe und Konzerte statt, wie uns Frau Lang und Frau Nosko erklärten. Das erste obligatorische Gruppenfoto machten wir am äußerst gut erhaltenen römischen Tempel, dem „Maison-Carré“.  Anschließend besuchten wir den vom Zirpen der Zikaden erfüllten „Jardin de la Fontaine“ mit dem „Tour Magne“. Von diesem Turm bot sich ein fantastischer Blick auf die Stadt. Zur Entspannung und für ein kurzes Mittagessen folgte auch hierauf wieder die Gelegenheit für einen Stadtbummel. Nachmittags machte sich die Gruppe weiter auf den Weg durch die Camargue, wo wir neben Reisfeldern – dafür ist das Rhonedelta nämlich auch berühmt – tatsächlich die angekündigten schwarzen Stiere und weißen Pferde erblickten, in die mittelalterliche Festungsstadt Aigues Mortes. Von ihrem Hafen brach der französische König Ludwig IX. einst zum Sechsten und zum Siebten Kreuzzug auf, jedoch liegt die Stadt nun einige Kilometer vom Meer entfernt. Einmal um die komplette Altstadt liefen wir auf der Stadtmauer. Vor allem von den Türmen aus zeigte sich uns ein atemberaubender Ausblick sowohl auf die Salzhalde als auch auf die rosafarbene Saline von Aigues Mortes, wo das berühmte Fleur de Sel gewonnen wird. Auf der Rückfahrt ließen sich in den kleineren Seen auch noch die ebenfalls für diese Landschaft typischen Flamingos bestaunen.

Die Städtetour setzte sich auch am dritten Tag fort. Unser Ziel war die Festungsstadt Les Baux-de-Provence in denAlpilles“. Hier wurde früher Bauxit abgebaut, während heute Olivenhaine die Landschaft in der Ebene unterhalb der Stadt prägen. Hervorragendes Olivenöl ließ sich beim Zwischenstopp beim Château d’Estoublon verkosten. Anschließend besichtigte die Gruppe die mittelalterliche Festungsanlage. Die meisten besiegen eine Aussichtsplattform auf einem der Türme,  der eine oder die andere nahm auch die Möglichkeit wahr, das Armbrustschießen auszuprobieren. Von der Burg ist heute leider nur wenig verblieben, da Kardinal Richelieu sie im Zuge der Religionskriege im Jahr 1633 schleifen ließ. Denn Les Baux-de-Provence war eine Hugenottenhochburg, wie uns Frau Nosko erklärte. Schließlich führte uns der Weg weiter nach Avignon, zur „Pont Saint-Bénézet“ und zum Papstpalast. Anlässlich des Theaterfestivals waren in der ganzen Stadt verschiedene Akrobaten, Musiker und Künstlergruppen unterwegs, die man angesichts der großen Hitze lieber nur von einem Platz im Schatten aus bewunderte. Im Bus, der direkt an der „Pont Saint-Bénézet“ parkte, stimmte Herr Sandt spontan das Lied „Sur le Pont d’Avignon“ an, welches die Gruppe auf dem Rückweg nach Nîmes fleißig übte.

Viel Zeit wurde am Mittwoch auf dem großen Markt in Arles verbracht, auf dem sich einige typisch französische Spezialitäten verkosten ließen. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt, vorbei an der Arena, war es am Nachmittag dann so weit: die lang ersehnte Fahrt an den Strand von Stes-Maries-de-la-Mer. Endlich konnten sich alle von den stetigen Temperaturen von durchschnittlich 35°C erholen und eine Abkühlung im Mittelmeer oder einen ausgiebigen Spaziergang am Sandstrand genießen. Auch die anschließende Verkostung regionaler Produkte kam bei uns Schülerinnen und Schülern sehr gut an.

Und ehe wir uns versahen, war der letzte Tag unserer Studienfahrt gekommen. Am Vormittag des Nationalfeiertags machten wir einen Abstecher in das malerische Städtchen Uzès und deckten uns in einem „Hypermarché“, einem riesigen Supermarkt, für das Nachmittagspicknick am berühmten Aquädukt Pont du Gard ein. Dort bot sich mit dem Baden im Fluss Gardon wieder eine willkommene Gelegenheit zur Abkühlung. Den Abend ließen alle noch auf den „Jeudis de Nîmes“, dem Stadtfestival ausklingen. Verschiedene Bands und Märkte luden zum Stadtbummel ein, einige der Schülerinnen und Schüler hatten außerdem Karten für das Konzert der „Black Eyed Peas“ in der Arena von Nîmes ergattert.

Am Freitag führte uns die Busfahrt über Monaco und Italien zurück Richtung Wolnzach. Doch gegenüber dem sich anbahnenden Heimweh überwogen auch hier die zahlreichen schönen Erinnerungen, die wir alle gesammelt hatten. Außerdem hatten viele für sich und ihre Familien französische Spezialitäten wie Käse, Stierwurst, Fleur de Sel und Macarons im Gepäck.

(Der Artikel ist in Zusammenarbeit von Schüler*innen und Lehrkräften entstanden)