Anlässlich des deutsch-französischen Tags zeigt das P-Seminar „Deutschland und Frankreich – eine wechselhafte Beziehung“ in der Aula des HGW eine Ausstellung, die sich der Geschichte der beiden Staaten in den letzten hundert Jahren widmet. Dabei werden neben den krisenhaften Phasen und Ereignissen wie dem Ersten Weltkrieg, dem Versailler Vertrag, aber auch der Besetzung Frankreichs durch Deutschland während des Zweiten Weltkriegs, die guten Zeiten behandelt. So wird in diesem Zusammenhang der Vertrag von Locarno von 1925, für den der damalige deutschen Außenminister Gustav Stresemann und sein französisches Pendant Aristide Briand mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden, oder der Elysee-Vertrag, der den Anlass für den deutsch-französischen Tag bildet, behandelt. Dass die nach 1963 zwischen Frankreich und Deutschland entstandene Freundschaft viele Früchte trägt, zeigen nicht nur die Tafeln zur Europäischen Union und den verschiedenen Kooperationsprojekten der beiden Staaten, sondern auch der Austausch des HGW mit seiner französischen Partnerschule, dem Prytanée national militaire in La Flèche.
Die Ausstellung ist das Ergebnis eines P-Seminars unter der Leitung von Herrn Armbruster und Herrn Steinbach, in dem sich die Schüler eineinhalb Jahre mit der wechselhaften deutsch-französischen Geschichte auseinandersetzten. Zu Recherchezwecken unternahmen sie mit ihren beiden Lehrkräften vom 22. bis 26. Juli eine Studienfahrt ins Elsass. Dabei standen auf dem von den Schülern ausgearbeiteten Programm u.a. die Besichtigung des Hartmannswillerkopfes, einem im Ersten Weltkrieg sehr umkämpften Berg in den Vogesen, an dem sich heute eine der vier nationalen französischen Gedenkstätten befindet, die Besichtigung der Gedenkstätte Konzentrationslager Natzweiler sowie der Elsass-Mosel-Gedenkstätte, in dem die Geschichte des Elsass in der Zeit ab 1870 auf sehr moderne Art vorgestellt wird. Ein Höhepunkt war zudem der Besuch und die Führung im Europaparlament in Straßburg. Die während der Studienfahrt gewonnenen Eindrücke wurden dann von den Schülern in die einzelnen Schautafeln der Ausstellung einbezogen.