Am 03.02.2023 besuchten 70 Schülerinnen und Schüler des Hallertau-Gymnasiums Wolnzach im Rahmen des Geschichts- und Religionsunterrichts die KZ-Gedenkstätte in Dachau. Nach einem ca. 40- minütigen Film über das Konzentrationslager begann die Führung durch die KZ-Gedenkstätte.

Das damalige Konzentrationslager Dachau wurde als erstes bayerisches Konzentrationslager bereits im März 1933 errichtet. Zunächst erfüllten die Konzentrationslager den Zweck, die schnell überfüllten Gefängnisse zu entlasten. Mit der Zeit jedoch entwickelten sie sich zu Stätten der Grausamkeit, der Vernichtung und des Terrors. Am Eingang der Gedenkstätte prangt die Aufschrift „Arbeit macht frei“ am Tor. Dass diese perfide Formulierung für die Gefangenen keine Hoffnung versprach, sondern Arbeit in diesem Fall genutzt werden sollte, um die Gefangenen zu töten, konnten die damals Inhaftierten nicht erahnen. Den Schülerinnen und Schülern wurden die verschiedenen Arbeiten der KZ-Gefangenen bei der Führung erklärt.

Das Konzentrationslager, das für 7.000 Häftlinge geplant war und in dem zu Höchstzeiten ca. 30.000 Menschen inhaftiert waren, hatte fortan einen Modellcharakter für die weiteren Lager. Deshalb war Dachau beispielsweise in Bezug auf Sanitäranlagen oder die Baracken besser ausgestattet als viele andere Konzentrationslager.  Und deshalb wurde in Dachau auch besonders auf die Ordnung geachtet. Wer sein Bett nicht ordentlich hinterlassen oder sein Geschirr nicht von jeglichen Flecken befreit hatte, musste mit Strafen wie „Bock“ oder „Baum“ rechnen. Hier herrschte Terror durch Ordnung.

Um die Geschichte für die Schülerinnen und Schüler begreifbarer zu machen, besichtigten sie den Appellplatz, auf dem die Gefangenen jeden Morgen und jeden Abend zur Zählung bereitstehen mussten, die Baracke, in der ca. 200 Häftlinge leben sollten, und anschließend auch die noch im Original erhaltene Gaskammer und das Krematorium. Die Führung, die von dem dortigen Gedenkstättenpersonal geleitet wurde, stand unter dem Motto der KZ-Gedenkstätte „Nie wieder“. Um dieses „Nie wieder“ zu erreichen ist es wichtig, dass Geschichte über den Unterricht hinaus für die Schülerinnen und Schüler begreifbar gemacht wird. Sie sollen mit eigenen Augen sehen, was damals geschah, um die Zukunft aktiv und bewusst mitgestalten zu können, damit sich diese Geschichte nicht wiederholt.

StRefin Eva-Maria Keller