P-Seminar-Schüler des Hallertau-Gymnasiums machen für Kindergartenkinder Musik erlebbar

Von Wolfgang Kollmeyer

Wolnzach – Das „P“ steht für Projekt: Im P-Seminar sollen Schüler der gymnasialen Oberstufe Orientierungshilfen zur Studien- und Berufswahl bekommen. Am Hallertau-Gymnasium Wolnzach gibt es auch einige solcher Seminare, darunter eines, bei dem es um Kinder und Musik geht. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit konnte man jetzt im Kindergarten St. Raphael erleben.
Bereits im vergangenen Jahr begannen die Schülerinnen und Schüler, bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren das Interesse an Musik zu fördern. Begleitet und in das Thema eingeführt wurden sie dabei von einer Expertin im Bereich Elementare Musik-Pädagogik (EMP), der Diplom-Musikpädagogin Franziska Slesiona. Sie ist die Tochter der Leiterin des P-Seminars, Gabi Slesiona, und hatte ihren Studienschwerpunkt exakt in diesem Bereich. Gute Voraussetzungen also, den Schülerinnen und Schülern des P-Seminars die grundlegenden Kenntnisse über Musik- und Geräuschverständnis von Kleinkindern zu vermitteln. Dazu fertigten die Teilnehmer auch Referate an, die sie in die Arbeit einbrachten, wovon wiederum alle Seminarteilnehmer profitierten.
In den eineinhalb Jahren des Seminars beschäftigten sich die Teilnehmer dann mit den Kindern im Wolnzacher Kindergarten St. Raphael. Immer zwei von ihnen arbeiteten mit den Kindern, während zwei weitere als Beobachter dabei waren, um dann im Folgenden selbst die Arbeit mit den Kindern zu übernehmen. Die Teilnehmer entwickelten vorab ein bestimmtes Thema, das sie in den Kindergarten mitbrachten, wie zum Beispiel „Waldspaziergang“ oder „Pizza backen“. Diese Themen wurden dann zusammen mit den Kindern immer innerhalb einer Stunde zu Klanggeschichten und Bewegungsspielen mit ausgesuchten Geräusch-, Schlag- und Rhythmusinstrumenten entwickelt und umgesetzt – und die Kindergartenkinder waren mit großem Eifer und noch mehr Freude bei der Sache. Eine Herausforderung dabei: Wegen der oft großen Entwicklungsunterschiede zwischen Drei- und Sechsjährigen waren die Schülerinnen und Schüler da oft sehr gefordert, fanden aber immer gute Möglichkeiten, alle mitzunehmen.
Eine große Überraschung für die Kleinen gab es dann an diesem Mittwoch bei der letzten Sitzung, bei der alle P-Teilnehmer sowie alle Kinder des Kindergartens dabei waren. Zum Abschluss waren die Kinder Zuhörer und durften die Klanggeschichte über eine kleine Glocke im Kirchturm erleben. Wollte oder konnte die Glocke nicht läuten? Die Kinder kennen die Antwort.
Während eine Schülerin die Geschichte vortrug, sorgten die anderen P-Teilnehmer mit Gesang, Musikinstrumenten und anderen Geräuschmitteln dafür, dass die Geschichte lebendig und erlebbar wurde. Wunderbar für alle Beobachter war es, zu erleben, wie intensiv, gespannt und aufmerksam die Kinder die Geschichte verfolgten – und das über ganze 45 Minuten hinweg. Und die kleine Glocke? Auch das nahm ein gutes Ende, denn alle Tiere schafften es schließlich, die kleine Glocke zu Weihnachten doch noch zum Klingen zu bringen. Die Kinder waren begeistert – und die HGW-Schülerinnen und Schüler auch.