In Workshops gaben Künstler Einblick in die afrikanische Kultur. Ermöglicht wurde dies durch die  Aktion „Traum und Wirklichkeit“ der Kirchmann-Stiftung aus Abensberg, zu der Herr Kuttler gute Kontakte pflegt!  Die ganze Woche über touren die Afrikaner durch die Schulen, um gerade die junge Generation für ihre Kultur zu begeistern, aber auch um Probleme aufzuzeigen.

Hanns-Peter Kirchmann hatte Kurt Gerhardt für einen kurzen Vortrag über die Tücken der Entwicklungshilfe gewonnen. Der Journalist war in den 80er-Jahren im Niger als Direktor für Entwicklungshilfe aktiv und hatte den Schülern einiges zu erzählen. Vor allem warf er eine kontroverse Frage auf: „Seit 60 Jahren leistet man für afrikanische Staaten Entwicklungshilfe. Warum verbessert sich so Vieles nicht? Es stinkt in der Entwicklungshilfe bis zum Himmel“, so sein hartes Resümee, aber  „Bildung ist der Schlüssel zu einem besseren Leben“, sagte Afrikaexperte Kurt Gerhardt zum Ende seines Vortrages. Viele Menschen in Afrika wollen dies aber nicht glauben. Mame Sy, die Leiterin des von der Kirchmann-Stiftung betriebenen Jugendzentrums in Atar in Mauretanien, weiß, warum: Die Chancen am Arbeitsmarkt sind schlecht, es herrscht eine Arbeitslosenquote von 40 bis 50 Prozent, weshalb es für viele keinen Sinn zu machen scheint, wertvolle Zeit in einer Schule zu verbringen. Damit Eltern ihre Kinder aber dennoch in die Schule schicken, ließ Hanns-Peter Kirchmann an der Schule einen Brunnen errichten: „So schicken uns viele Eltern ihre Kinder, um Wasser zu holen“ sagt er. Zusätzlich bekommt jedes Kind eine warme Mahlzeit in der Schule. Bis zu 80 Schüler sind in einer Schule. Ein Szenario, das sich die Wolnzacher Schüler nicht vorstellen können.

Ein solches Bewusstsein für die Situation in Afrika zu schaffen, ist das Ziel des gesamten „Main dans la Main“-Projektes. Afrikanische Künstler treten in Kontakt mit Menschen in Deutschland und kreieren mit ihnen Kunstwerke oder musizieren. Das bringt beide Kulturen einander näher. „Obwohl wir nicht die gleiche Sprache sprechen, schaffen wir es zu kommunizieren“ freut sich Schülerin Regina Hartleitner.

Fünf Trommeln und die dazugehörigen Musiker heizten den Wolnzacher Schülerinnen und Schülern ein, und das mit ganz viel Soul und Spirit. Die anfängliche Zurückhaltung war schnell vergessen, als sich die Pausenhalle in eine Tanzfläche verwandelte und die Schüler unter der Anleitung der Trommler und Tänzerin ausgelassen die afrikanische Folklore feierten. Nach einer beeindruckenden Show ihres Könnens hieß es für einige Klassen dann: Angeschaut und nachgemacht! In vier verschiedenen Workshops durften sie ihre Rhythmusfähigkeit und Kreativität auf die Probe stellen. Mit Pigmenten aus gemörsertem Allerlei ließen die Schüler afrikanische Landschaften entstehen und auf Djembe und Balaphon wurde hoch konzentriert getrommelt. Alles in allem ein wohl mehr als gelungener Vormittag für mehr Völkerverständigung durch die universellsten Sprachen, über die die Menschen aller Nationen verfügen: Kunst, Musik und Tanz!

Christian Kuttler

BESUCH AUS BURKINA FASO2018

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